Willkommen auf der Falkenburg

Lange schon war die Schlacht um die Burg her, der Schmerz der Niederlage jedoch lange noch nicht verdaut. Wie ein Stachel brannte sie ihm unter der Haut, ein jedes mal dass er in die Richtung der Burg schaute. Nein, der Orden durfte nicht weiter bestehen, war er doch solch ein Gräul für jenen ehrbaren Räuber, der er war. Ohne den Orden gäbs fette Beute, doch musste dieser ihnen jedes mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Doch die Mauern waren hoch, die Leute fähig. Und wie ein Frontalangriff enden würde, das wussten sie nun all zu gut. Doch er hatte sich einen neuen Plan gefasst, teuflischter Natur. Er würde sie dort schlagen, wo es am meisten Weh tut.

Und schon kam auch das Ziel seiner warterei die Straße hinaufgefahren. Ein Karren, groß, gezogen von 4 Pferden, beladen mit Fässern, unzähligen Fässern, und doch unbewacht. In den Fässer war es drin, die helle, goldgelbe Flüssigkeit, die die Leute im Orden so sehr brauchten. Als also der Bierlieferant mit dem Vorrat für die nächsten paar Monate um die Ecke bog, sprang er hervor und griff den Leitpferden in die Zügel. Diese blieben denn sofort stehen und dem armen Lieferanten auf dem Bock blieb nichts anderes übrig als ihm den Karren zu überlassen. Mit dem Biervorrat des Ordens in Besitz machte sich der Räuberhauptmann denn sofort lachend aus dem Staub. Dem Orden würde dieses nun sehr schnell ausgehen.

Edzard machte sich langsam ein wenig Sorgen. Die Bierlieferung war überfällig.

Er stieg auf die Burgmauer, um Ausschau zu halten.

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grummelt "nicht so laut, ich halt meinen Sommerschlaf, bis zum Julfest"

Oben stand Mali mit schniefender Nase und einer dicken Erkältung auf den Zinnen. Bibbernd begrüßte er Ed.
"Was *HATSCHI* führt Dich denn bei dem Sauwetter hier hoch? Hast Du etwa Erbarmen mit mir und löst mich ab?
Oder bringst Du nir den Tee?"

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Moin Mali, ich könnte Dir höchstens mit einem Schluck Kirschmet aushelfen sagte Edzard und hielt Maliander die Flasche hin.

Die Bierlieferung ist überfällig, die Vorräte schwinden und jetzt wollte ich mal nachsehen, ob man was sieht. Aber ich löse Dich auch gerne mal ab, damit Du ins Bett kannst. Siehst ja schlimnm aus

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grummelt "nicht so laut, ich halt meinen Sommerschlaf, bis zum Julfest"

Mali musste den Met ablehnen, aus hygienischen Gründen...leider.
"Das...das Bier geht uns aus?" röchelte er entsetzt. "Aber am Pass ist
doch noch gar kein Schnee gefallen? Die kommen doch immer durch?"
Jetzt, in dieser akut bedrohlichen Situation, war an Krankheit nicht mehr zu denken.
Er wickelte sich fester in seinen Mantel und entzündete ein Feuer im Brandertopf auf der Mauer.
Er würde hier warten, bis die Schenke wieder mit dem Gerstensaft versorgt war.

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Edzard kramte einen Becher aus der Tasche, schenkte ihn voll und reichte ihn Mali rüber.

Früher oder später werden wir wohl einen Suchtrupp losschicken müssen. Bevor hier der Notstand ausbricht.

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grummelt "nicht so laut, ich halt meinen Sommerschlaf, bis zum Julfest"

Da war es wieder, das Pech, einen Moment nicht aufgepasst und dieser elende Kutscher hatte es geschafft sich aus dem Staub zu machen und war nun fröhlich dabei ihm zu entwischen und gen Burg zu rennen. Sofort setzte er ihm nach, doch schnell war der Kerl, zu schnell und so schon bald aus dem Wald raus, wo er denn mit wedelnden Armen Richtung Burg rannte. Leise verfluchte er sein Glück, jetzt konnten diese zwei Kerle auf der Mauer nicht anders als den Kutscher zu bemerken und alles würde auffliegen. Aber nun gut, das Bier hatte er noch immer und der Orden nicht, dem würden die Vorräte dennoch ausgehen. Schnell weg nun, und den Karren versteckt, bevor diese Ordensleut noch die idee bekämen nach diesem zu suchen.

"Es mag sein, dass ich halluziniere...aber rennt da nicht einer?" schniefelte Mali zu Ed und beugte sich vor,
damit seine verquollenen Augen besser sehen konnten. "Also, mich deucht, der Kerl sieht aus wie Barthold
der Bierkutscher. Nur ohne *HATSCHAHI* Bierkutsche."

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Edzard beugte sich etwas weiter über die Mauer.

Tatsächlich. Und so wie er rennt und mit den Armen wedelt, also das läßt nichts gutes erahnen.

Wer hat das Bier? Ich befürchte eine Geiselnahme sagte Edzard und nahm erstmal einen Schluck Met.

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