Glücklich kommt Krimhild vom Vogt wieder, in den Händen hält sie glücklich die Urkunde das sie nun als Maisbäuerin ausweist und sieht am Brunnenrans eine andere Dame stehe und steuert auf sie zu, setzt sich und schaut sich glücklich um, holt aus dem Rucksack einen Apfel hervor und beißt mit festen Bies rein und kaut langsam und mit Genuss.
Sacht wird am Zügel der Fuchsstute gezogen und sich nach Rabi umgeblickt als sie das Dorf am Fuße der Burg erreichte . Erst in den Morgenstunden hatte sie Nachricht erhalten sich beim Großmeister einzufinden und irgendwie fühlten sich die Beine immer noch wie Pudding an und im Kopf schwirrte es auch noch verdächtig .
Gott ... wieso heute ... mein Kopf ,schimpft sie mehr zu sich selbst und über die eigene Unvernunft am zurückliegenden Abend . Wieviel Humpen es waren , konnte sie nicht mehr sagen , nur das jemand Maß nahm , ob der Kopf noch durch die Tür passt . Etwas ängstlich wird zur Burg aufgeschaut , über der sich bedrohlich die Wolken zusammen zogen . Schlechtes Ohmen und so wird die Dorfkniepe angesteuert , sich von Cassys Rücken geschwungen und Rabi zugerufen , ich muss mich noch mal sammeln und frisch machen ... und stärken ... ja , genau stärken .
Was hatte sie zuletzt getrunken ... ah Starkbier , mal schaun ob die Schänke das zu bieten hatte , gegen den dicken Kopf hilft ja bekanntlich , das man damit anfing , womit man aufhörte .
Zusammengesunken wie ein Häufchen Elden zuckelt Rabi auf Ajax hinter der Cousine her. Auch wenn die Kapuze schon tief ins Gesicht gezogen ist, es ist immer noch zu hell. Aber Ajax finden den Weg eh ohne Hilfe seiner Reiterin. Etwas worüber Rabi nicht wirklich froh ist, weiss sie doch gar nicht, in welche Richtung sie lieber reisen würde.
Da, die vertraute Kneipe, einer der letzen Orte die sie besucht hatte als sie die Burg verliess. Und Ric steigt auch schon ab und murmelt was von Stärken. Stärken war eine gute Idee. Vielleicht hatte man da auch etwas gegen die Kopfschmerzen. Unbeholfen krabbelt sie von Ajax breitem Rücken und bindet die Zügel vor dem Gebäude an. "Ric, was immer du willst, und je später wir weiterreiten, desto besser." nuschelt sie
Rabi sah so aus , wie sich Ric fühlte und auch der Ritt konnte den Kopf nicht ganz freipusten . So nickt sie Rabi zu , bindet die Pferde an und öffnet die Tür zur Schänke . Gedämpft ist das Licht , schummrig trifft eher und ziemlich verräuchert , aber alle mal besser als die Hafenkneipe wo sie zuletzt mit Rabi war .
Zwei Bier ... Brot und warmen Schinken zum hieressen bitte , wird dem Wirt zugerufen und sich ein Plätzchen am Fenster gesucht , wovon man zur Burg blicken konnte .
Die abgestandene Luft raubt Rabi kurz den Atem, aber viel schlimmer als das Rösti daheim war es auch nicht. So folgt sie Ric zu dem Platz am Fenster und starrt abwesend hinaus zur Burg.
"Verändert? Ich denke schon. Aber du weisst, ich bin ebenfalls seid fast zwei Monaten nicht mehr auf der Burg gewesen. Es sind ein paar Neue, aber ansonsten ist es still geworden. Sehr still. Kaum einer lebt noch auf der Burg. Es ist nicht mehr die Familie die es einst war. Doch mach dir selber ein Bild."
Kurz unterbrach Ric das Gespräch , als der Wirt die Bestellung brachte . Dann blickte sie wieder Rabi an , griff sich den Humpen vor der Nase und blickte etwas betrübt drein .
Was ist passiert ... das es all das was den Orden ausmachte nicht mehr existiert ... Gemeinschaft , Freundschaften ... einfach ein Ort wo sich nicht die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens stellt , weil man ein Teil davon ist ?
Ric wollte oder konnte es noch nicht begreifen , das der Orden , den sie einst so liebte , in dieser Form nicht mehr da war , denn noch haderte sie mit sich , den Aufstieg zu wagen , eben weil sie nicht wußte was sie erwarten würde oder ob ihre Anwesenheit überhaupt erwünscht oder doch nur geduldet war .
Jetzt fängt Ric auch noch an, komplizierte Fragen zu stellen. dabei willl ihr Kopf eigentlich mit so was gar nichts zu tun haben. Schnell wird noch ein großer Schluck Bier runtergespült, vielleicht würde das ja den Kater vertreiben.
Ich weiss nicht was passiert ist Ric. Vielleicht liegt es nur daran dass ich nicht genau hinsehe was los ist. Ich bin vermutlich ungerecht. Aber du wirst es ja selber sehen wie es ist.
Ric nickte leicht , leerte das Bier ziemlich zügig , knabberte aber lust- und appetitlos an dem Braten rum . Essen war zur Qual geworden und das bißchen was sie noch zu sich nahm , durfte auch flüssiger Natur sein ... rutschte einfach besser durch die zugeschnürte Kehle . Wollen wir ? Es wird schon dunkel und ich will nich das sich Cassy die Hufe bricht , wenn wir hinaufreiten .
Sie würde schon sehen , welcher Wind ihr entgegen schlagen würde , sobald das Tor sich öffnete ... im Weglaufen oder vielmehr Wegreiten war die Blonde noch immer einsame Spitzenklasse .
Edzard hatte unterwegs getrödelt und so war der Markt schon geöffnet, als er ihn erreichte.
Beim Honig war ihm anscheinend jemand zuvor gekommen, aber die Menge die er erworben hatte, würde schon reichen. Er kaufte alle weiteren Zutaten ein und auch etwas Obst. Mal sehen, was sich daraus machen ließ.
Edzard packte alles zusammen und machte sich wieder auf den Weg zur Burg.